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Was die Inka-Spiritualität auszeichnet

Schamanismus oder Weisheitslehre?

Allgemein definiert bezeichnet Schamanismus die Vorstellungen und Praktiken eines Schamanen, der sich mit seiner spirituellen Kraft um eine kleine Gemeinde, einen Stamm oder eine Sippe kümmert. Der Schamane besitzt die Fähigkeit, mit übernatürlichen (metaphysischen) Kräften in Kontakt zu treten, um diese zum Wohle seines Umfeldes zu nutzen.

Augustin Machacca und seine Frau arbeiten gemeinsam in schamanischen Ritualen und Zeremonien der Inkas

Magisches Peru

Diese spirituelle Reise vereint auf harmonische Weise Studienfahrt, Entdeckungsreise, Seminar und Abenteuerurlaub in einem. Du tauchst tief ins Herz der alten Inka-Kultur ein und erlebst Peru als Pilger und Praktizierende einer alten Weisheitslehre.

Du arbeitest mit hochrangigen Inka-Meistern und erlebst berührende Zeremonien. Alle Informationen zur Reise findest du hier.

Schamanismus: Einführung

Im Schamanismus wird ein Schamane auch als Reisender oder als Vermittler zwischen der realen Welt und der „Anderswelt“ gesehen. Schamanen sind nicht nur Ansprechpartner für die spirituellen Fragen ihrer Mitglieder, sondern meist auch Heiler bzw. Menschen mit heilenden Kräften.

Die nachfolgende Ausführung zeigt auf, weshalb die Bezeichnung Inka-Schamanismus nicht ganz korrekt ist und warum der Ausdruck Inka-Religion, Inka-Tradition oder auch spirituelle Kunst der Hochanden zutreffender ist.

Ein wichtiger Faktor für die Arbeit eines Schamanen ist das Erreichen eines veränderten Bewusstseinszustandes, um seine transzendente Reise in die Anderswelt zu unternehmen. Im Schamanismus begibt sich der Schamane in einen Zustand von Trance oder Ekstase, in die er mit Hilfe von Trommeln, rhythmischen Bewegungen, Gesang, Meditation oder der Einnahme bewusstseinserweiternder Substanzen kommt. Die Interaktion mit Geistwesen oder Geistführern ist ein wichtiger Aspekt, genauso wie die Seelenreisen, in denen der Schamane Antworten auf Fragen erhält oder Ursachen von Problemen erkennt und diese löst.

Was kennzeichnet einen Schamanen?

 Das Wissen um die spirituellen Zusammenhänge, Initiationen, Zeremonien und Heilung im Allgemeinen wird oft von einem Mitglied der Familie oder des Stammes, der die Position bekleidet, über einen längeren Zeitraum einem anderen Kandidaten vermittelt. 

Schamanismus bedeutet demnach, einen spirituellen Rahmen für eine überschaubare Anzahl von Menschen verfügbar zu machen und lässt sich mit Hilfer folgender Merkmale definieren:

 

  • ein veränderter Bewusstseinszustand
  • die Reise in die Anderswelt
  • Kommunikation bzw. Austausch mit einem Geistführer
  • Kommunikation bzw. Austausch mit einem Krafttier
  • die persönliche Wissensvermittlung von einem Schamanen an einen anderen oder an einen Nachfolger

Inka-Weisheitslehre

Im Unterschied dazu versucht ein Paqo, ein Praktizierender der Inka-Tradition, nicht, einen anderen Beusstseinszustand zu erreichen, da sein Ziel darin besteht, „die Realität zu sehen, wie die Realität ist“. Er bewegt sich mit Hilfe seiner Intention spielerisch zwischen den Welten: Zwischen der greifbaren Welt (kay pacha), der oberen Welt (hanaq pacha oder auch höheres Selbst) und der uju pacha, der inneren Welt bzw. der Schattenwelt. Er sucht keinen veränderten Bewusstseinzustand, da er immer ange- und verbunden ist an diese drei Welten und immer in Kontakt steht mit Pachamama, den apus und ñustas, seinen Ahnen, Lehrern und Helfern. 

Die Inka-Tradition beinhaltet daneben wesentliche Elemente einer Religion. Die Zivilisation der Inkas begann etwa 1.000 nach Chr. und entwickelte sich aus früheren Kulturen wie Chavín, Tiahuanaco und Wari (siehe auch Die Geschichte der Inkas). Auf ihrem Höhepunkt um 1550 unterfütterte die Inka-Tradition spirituell etwa 16 Mio. Menschen.

Sie war demnach in der Lage, ein Weltreich in Glaubensfragen zu versorgen und nicht nur einen Stamm oder eine Sippe. Desweiteren verfügt sie über eine Struktur und Organisationsform, die in Hierarchien und Aufgaben untergliedert ist und die dieses System kontinuierlich am Leben erhalten.

Struktur der Inka-Tradition

Die Praktizierenden der Inka-Tradition bezeichnen sich auch als Priester. Diese Priester (oder eben Praktizierende) der Inka-Tradition sind in vier Stufen hierarchisch gegliedert.

Diese Stufen sind genau definiert und die Kriterien dafür sind jeweils sehr vielschichtig. Zum einen hat es mit der Ausbildung eines Paqos als pampa mesayoq oder alto mesayoq zu tun, denn damit hängt wiederum zusammen, mit welchen Spirits er kommuniziert (Ayllu Apus, Llaqta Apus, Suyu Apus oder Tekse Apus) und wie diese Kommunikation erfolgt: Wird Energie an den Apu lediglich adressiert bzw. zu diesem geschickt oder antwortet dieser auch, so dass ein Austausch zwischen Paqo und Apu stattfindet.

Daneben kennt die Inka-Religion 7 Stufen der Bewusstseinsentwicklung, wobei jede einzelne Stufe genau definiert ist und auch erklärt wird, in welchen Schritten jeder Mensch diese Stufen erklimmen kann. Heute (2013) sind die ersten vier Stufen bereits verfügbar und zeigen bzw. zeigten sich in Menschen wie dem Dalai Lama, Martin Luther King Jr., Mahadma Ghandi, Mutter Theresa oder Papst Johannes Paul II. Das neue Zeitalter (Taripay Pacha) erwartet Menschen, die die nächste Stufe (die sogenannte „5. Bewusstseinsstufe“) erreichen.

Bewusstsein entwickeln

Zu Lebzeiten des Inka waren die ersten 6 Stufen verfügbar. Wichtig dabei ist die Betrachtungsweise, dass alle diese Stufen der Bewusstseinsentwicklung durch eindeutige Kriterien klar und nachvollziehbar definiert waren (und bis heute sind) und die Inka-Religion Übungen und Initiationen bereit hält, die jedem Menschen zeigen, wie er sich in einem individuellen Prozess von einer Stufe zur nächsten entwickeln kann.

Die Inka-Tradition verfügt damit über ein Ausbildungsprogramm, wie man es von anderen Weltreligionen wie dem Christentum, dem Judentum, dem Buddhismus, dem Hinduismus, dem Taoismus und anderen respektierten Traditionen der Welt kennt.

Als spirituelle Kunst kann diese Weisheitslehre aus dem gleichen Grunde bezeichnet werden, aus dem man auch Yoga oder fernöstliche Kampfkunst als Kunst bezeichnet: Um sie gut und erfolgreich zu praktizieren, ist es nicht wichtig, ob der jeweilige Mensch über besondere Begabungen verfügt, Energien sehen kann, feinfühlig oder gar hellsichtig ist – es genügt schlicht, zu üben. Und wer regelmäßig und kontinuierlich übt, wird gut in dem sein, was er tut. Ob im Yoga, in der Kampfkunst oder der Inka-Tradition. Eben wie ein Künstler.

Schamanische Reisen

Wenn man sich mit der Ausbildung der Inka-Religion beschäftigt und mit westlichen Lehrern wie Juan Núñez del Prado, Elizabeth Jenkins, Americo Yabar oder auch mit respektierten und anerkannten Ältesten wie Benito Qoriwaman, Andres Epinosa, Melchor Desa, Mariano Apaza, Manuel Qispe, Humberto Sonqo, Francisco Apaza oder Martin Qispe arbeitet, stellt man fest, dass es weder Trance, noch Ekstase braucht, um die andere Realität zu erkennen, mit ihr zu arbeiten und Antworten auf alle Fragen des Lebens zu erhalten. Es braucht kein Trommeln, kein Rasseln, kein Pusten und auch keine Substanzen. Die gesamte Arbeit wird innerlich, ruhig, „unsichtbar“ und bei vollem Bewusstsein durchgeführt.

Das Ziel der Inka-Tradition besteht darin, nicht nur mit seinen Augen, sondern mit ALLEN Sinnen die Realität zu sehen, wie die Realität ist. Und die Realität erkennt man am besten dann, wenn man seine Projektionen auflöst, denn dann erst zeigen sich die Dinge, wie sie wirklich sind – und nicht so, wie wir oft glauben, dass sie sind.

Die Inka-Tradition hält dieses ganze Wissen bereit, die es jedem Menschen ermöglichen, sich genau dorthin zu entwickeln.

Der Inka-Meister und Q'ero-Schamane Lorenzo Ccapa bei einer Einzelsitzung bzw. schamanischen Behandlung

Einzelsitzungen mit Inka-Meistern

In dieser Arbeit geht es darum, deine energetischen Blockaden zu erkennen und diese aufzulösen, so dass die Lebensenergie wieder frei fließen kann. Die Inkas nennen das „schwere Energie in leichte transformieren“.

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Heilen und Heilung

Für die Inka-Religion besteht das gesamte Universum und alles, was sich darin befindet, aus lebendiger Energie. Menschen können mit Hilfe ihrer Intention (also ihres Verstandes) diese Energie bewegen. Das Christentum macht dies im übrigen mit Hilfe des Gebetes und der Buddhismus mit Hilfe der Meditation. Je mehr spirituelle Kraft ein Mensch besitzt, umso mehr Energie kann er bewegen. Da Krankheiten auch aus Energie bestehen, kann der Mensch potentiell Krankheiten heilen und Heilung bringen. Inwiefern das einem Menschen gelingt und wie oft – manchmal oder auch immer – hängt also nur davon ab, wie viel Energie er bewegen kann. Auch die Paqos in der Inka-Tradition bzw. die Priester der Inka-Religion sind in der Lage zu heilen. Sie tun mit Hilfe ihrer mesa bzw. misha oder auch mit Hilfe von Despachos (Opfergaben in Form eines Mandalas).

Schaut man einem paqo allerdings bei einer Heilsitzung zu, ist man tatsächlich geneigt, seine Rituale und Handlungen als schamanische Arbeit zu bezeichnen. Daher ist die Grenze fließend, allerdings gilt es zu bedenken, dass man einen buddhistischen Mönch – wenn er eine Heilteremonie durchführt – auch nicht als Schamanen bezeichnen würde.

Schaut man sich also den Schamanismus an und vergleicht ihn mit der Inka-Tradition, ist verständlich, weshalb es nicht ganz korrekt ist, diese Tradition als Inka-Schamanismus zu bezeichnen – und weshalb es dennoch so einfach ist, es zu tun.

Eine fundierte Ausbildung in die Inka-Tradition in Deutschland, Österreich oder der Schweiz geben übrigens die Kurse und Seminare von Juan Núñez del Prado, Hans-Martin Beck oder Elizabeth Jenkins.

Einen praktischen Einblick in diese wunderbare Tradition erhält man darüberhinaus während einer spirituellen Reise, an der man jedes Jahr in Deutschland, Italien, Griechenland oder Peru teilnehmen kann.