Interview mit Juan und Ivan Núñez del Prado
Die Veränderungen der Inka-Tradition über die letzten 500 Jahre
Juli 2012: Hans-Martin Beck im Gespräch mit den beiden Meistern der spirituellen Tradition der Inkas, Juan und Ivan Núñez del Prado, aus Peru.
Warum spricht man heute von der „modernen“ oder auch „zeitgenössischen“ Inka-Tradition?
Was hat sich heute im Unterschied zur Zeit der Inkas verändert?
Juan Nuñez del Prado: Die Veränderungen, die diese Tradition während der vergangenen 500 Jahre erlebt hat, lassen sich anhand mehrerer Beispiele darstellen.
Hinsichtlich der Prophezeiung haben wir heute als Basis sechs Frauen und sechs Männer – statt 12 Frauen und einem Inka (Anmerkung: Die Prophezeiung besagt, dass nach einer langen Vorbereitungszeit ab dem Jahr 2012 insgesamt sechs Frauen und sechs Männer von 12 Kraftplätzen in Peru, Bolivien und Ecuador erscheinen, aus deren Mitte dann ein Mann und eine Frau gemeinsam erleuchtet werden, also die sogenannte „6. Bewusstseinsstufe“ erreichen).
Das ist eine radikale Veränderung. Erleuchtung wird nicht ausschließlich einem Mann zuteil, sondern eine Frau und ein Mann werden zeitgleich Erleuchtung erlangen. Das gesamte System hat sich also transformiert und weiterentwickelt. Etwas anderes hat sich ebenfalls verändert: Noch im 16. Jahrhundert musste man der königlichen Blutlinie abstammen, um an der Wahl zum Inka teilnehmen zu können.
Heute ist dieser Weg jedem Menschen auf der Erde zugänglich. Bist Du beispielsweise direkter Nachkomme des Inka? Nein. Wenn man nach wie vor daran festhalten würde, dass nur Menschen, die von königlichem Inka-Blut sind, der Weg zur Erleuchtung möglich wäre, könnte man das als rassistisch bezeichnen, da alle anderen Menschen außen vor blieben.
Die Inka-Religion hat diese Einstellung überwunden. Daher spricht man heute nicht mehr von den 12 königlichen Familien, den Panakas [pa-na-kas] aus deren Mitte ein neuer Inka gewählt wird, sondern von den 12 heiligen Stätten bzw. Plätzen, die diese Familien und ihre Rolle ersetzen. Das System ist offen. Jeder hat Zutritt. Jeder kann einer dieser zwölf Menschen sein.
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Juan Nuñez del Prado: In Paucartambo kann man diese Woche selbst erfahren, wie offen und zugänglich das System heute ist.
Eine andere wunderschöne Tatsache ist auch: In den Kirchen und Kathedralen hat die Anbetung von Wiraqocha dem metaphysischen Gott, die letzten 500 Jahre überdauert und auch das „System“ rund um Wiraqocha hat die Zeit überdauert. Dieses System funktioniert immer noch auf die selbe Art und Weise, um einen neuen Herrscher und Anführer hervorzubringen, genau so, wie es im 16. Jahrhundert möglich war.
Der Dalai Lama hat einmal gesagt, dass sein Nachfolger auch aus dem Westen stammen könnte, oder bspw. auch aus Peru.
Juan Nuñez del Prado: Das deckt sich mit unserer Meinung. Der nächste Dalai Lama muss kein Südamerikaner und auch kein Asiate sein, einfach nur ein menschliches Wesen. Alleine die Qualitäten eines Dalai Lama genügen.
Juan Nuñez del Prado: Manchmal fragen wir uns, was die Prophezeiung der Inkas über die Rückkehr des Inka tatsächlich bedeuten könnte.
Nehmen wir als Beispiel Jesus Christus. Er war der Erlöser und er war der spirituelle Anführer zweier Traditionen, nämlich der jüdischen und der griechischen. Für die Juden war er der Messias, für die Griechen der Christus. In seiner Person waren also zwei Traditionen und Kulturen vereint.
Nach seinem Tod haben sich seine Anhänger Christen genannt, jedoch nicht zu seinen Lebzeiten. Was passiert also, wenn ein Mensch erleuchtet wird und man in ihm beispielsweise den zurückgekehrten Inka sowie den Maitreya erkennt, den Messias der Buddhisten?
Wenn diese Qualitäten und diese Kraft in einer Person vereint sind, kannst Du Dir vorstellen, wie das sein wird?
Das ergäbe eine Verschmelzung von mindestens zwei großen Traditionen und damit die Erschaffung einer neuen Tradition, von etwas, das noch nie dagewesen ist.
Ivan Nuñez del Prado: Genau. Stell’ Dir einmal vor, was das bedeuten könnte…
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