Harmonie im Einklang mit der Natur
Die Inkas: Gemeinschaft, Arbeit, Spiritualität
Wenn du verstehen möchtest, was die spirituelle Tradition der Inkas aus den Hochanden von Peru vor 500 Jahren auszeichnete (und bis heute auszeichnet), lohnt sich ein Blick auf folgende Daten:
Wissenswertes über die Inkas
Das Inka-Reich umfasste einen großen Teil des südamerikanischen Kontinentes. Von seinen Ausmaßen her war es deutlich größer als das römische Reich und entstand in einem Zeitraum von nur 100 Jahren (die Römer brauchten etwa 400 Jahre, um ihre größte Ausdehnung zu erreichen).
Übertragen auf die Karte Europas reichte das Gebiet der Inkas von Lissabon bis Moskau.
Eine der herausragenden Leistungen der Inkas war dabei sicherlich die Tatsache, dass es unter den knapp 15 Millionen Bewohnern des Reiches weder Hunger, noch Armut gab. Die Inkas hatten nämlich ein Sozialversorgungssystem aufgebaut, das die Menschen in Zeiten von Naturkatastrophen und Missernten versorgte.
Die ganze Gesellschaft war zudem darauf ausgerichtet, zu arbeiten und einen Beitrag für alle zu leisten. Nicht nur die „normalen“ Menschen arbeiteten, sondern auch der Adel und der Inka selbst hatten Felder, die sie bewirtschafteten und um die sie sich kümmerten.
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Teilen war oberstes Gebot
Einen Teil ihrer Arbeitszeit leisteten die Menschen für die Gemeinschaft und die übrige Zeit arbeiteten sie für sich und ihre Familie. Der Inka als politischer und religiöser Anführer war dafür verantwortlich, dass nicht nur materielle Güte wie Land, Nahrung oder Kleidung unter allen Menschen im Reich verteilt wurden, sondern auch Energie.
Dazu wurde beispielsweise ein Mal im Jahr in der Hauptstadt Cusco eine große Zeremonie veranstaltet, in der die Priester des Reiches alle schwere Energie ins Zentrum schickten (dem sogenannten „Nabel“ des Reiches).
Dieser Nabel befand sich in der Qoriqancha, dem Tempel der Sonne (das Bild oben zeigt die Qoriqancha). Dort wurde also die schwere Energie in leichte transformiert, und diese leichte Energie gab man anschließend wieder in das Reich und zu den Menschen zurück.
Der französische Geograph Olivier Dolfuss hat beispielsweise in seinen Studien herausgefunden, dass im 16. Jahrhundert die Inkas die am besten ernährte Gesellschaft der Welt darstellte.
All dieser Wohlstand war sicherlich nur möglich, weil allem Handeln der Menschen eine Spiritualität zugrunde lag, die bis heute darauf ausgerichtet ist, das Universum als heiliges und miteinander verbundenes Netz des Lebens zu verstehen, in dem alle Dinge Teil eines größeren Ganzen sind.
Diese Spiritualität (heute bekannt als „Inka-Tradition“) zeigt uns, wie wir Harmonie im Einklang mit dem Rhythmus der Natur in uns und unserem Umfeld entstehen lassen.
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